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Marktstandverwaltung

Ausgangslage

Aus dem Gesetz über die Märkte und Wandergewerbe (MWG) vom 18. Februar 1979:

Art. 1: „Unter Markt im Sinne dieses Gesetzes wird eine von der zuständigen Behörde bewilligte, zeitlich beschränkte und wiederkehrende öffentliche Veranstaltung verstanden, an der im Rahmen der Rechtsordnung jedermann berechtigt ist, bewegliche Waren ausserhalb von ständigen Verkaufsräumen feilzubieten“

Art. 2.2: „Gemeinden, die einen Markt bewilligen, sind auf eigene Kosten zur Ausübung der Marktpolizei verpflichtet, insbesondere zur Aufsicht über den Marktverkehr, die Marktfahrer und die aufgeführten Waren.“


Problemstellung

Auf den Märkten verkaufen zahlreiche Marktfahrer dem Publikum in verschiedenen Altersgruppen ein breites bewilligtes Warensortiment an bestimmten Standorten. Die Marktpolizei ist für die Durchführung der verschiedenen Märkte wie den „Frühlingsmarkt“, den „Uschter Märt“, die „Näniker Chilbi“ und den „Weihnachtsmarkt“ zuständig. Für eine übersichtliche Marktplanung wurde bisher die kostenpflichtige Software „Vektorworks“ eingesetzt, mit welcher aber die aktuellen Hintergrundinformationen der amtlichen Vermessung sowie die Leitungskataster nicht einfach zur Verfügung stehen.


Zielsetzung

Mit Hilfe von QGIS soll eine Marktplanung für die Marktpolizei (Marktverantwortliche) der Stadt Uster erstellt werden, mit welcher relevante Informationen über den Markt, seine Standorte sowie die ganze Infrastruktur einfach verwaltet werden können. Mit dem Projekt soll die Bewirtschaftung der Marktstände als Flächenelement (Standort), sowie der relevanten Informationen zu den Ständen, deren Darstellung inklusive Beschriftungen mit relevanten Informationen sowie der Hintergrunddarstellung der Situation auf einem Plan ermöglicht werden.




Umsetzung/Implementierung

Die Marktpolizei hat das Projekt initiiert um eine Alternative zur lizenzpflichtigen Software „Vektorworks“ zu erhalten und damit die Marktplanung vorzunehmen. Zur Darstellung wurden die Daten der amtlichen Vermessung sowie des Leitungskatasters als Hintergrund genutzt. Für die geometrische Darstellung eines Marktstandes wurde vom „GIS-Kompetenzzentrum“ ein Plugin entwickelt. Um die rechteckige Geometrie eines Marktstandes zu erfassen, muss nur die längste Kante digitalisiert und die Länge und Breite eines Marktstandes in Metern angegeben werden. Gleichzeitig werden die relevanten Informationen zum Marktstand erfasst. Es wurde ein neues QGIS-Projekt erstellt und in der PostgreSQL-Datenbank das neue Thema „Staende“ bereitgestellt. Der Lernende der Stadtvermessung hat die Stände aus „Vektorworks“ ins PostgreSQL übertragen. DWG-Dateien konnten von „Vektorworks“ nicht direkt in QGIS übertragen werden, darum wurden sie zuerst in eine Rasterdatei (TIFF) gezeichnet und in QGIS georeferenziert. Danach wurden die Stände (Geometrien und Attribute) in QGIS neu erfasst. Die Hintergrunddaten stehen in der PostgreSQL-Datenbank zur Verfügung. Die Platzierung der Beschriftung innerhalb der Marktstände (Produktangabe, Name des Marktfahrers usw.) erfolgt mittels „Regelbasierter Beschriftung“ und speziell bereitgestellten Python-Funktionen (Ermittlung des Beschriftungswinkels anhand der längsten Kante eines Standes, sowie Platzierung innerhalb der Standfläche). Die Nutzung und das Editieren von Daten erfolgt mit QGIS durch die Marktpolizei.






Zielerreichung

Die kostenpflichtige Software „Vektorworks“ wurde erfolgreich durch das lizenzfreie OSS QGIS ersetzt, mit welchem das Projekt „Märkte“ erfolgreich umgesetzt wurde, so dass die Verantwortliche Stelle (Marktpolizei) die Stände der Uster Märkte selbständig auf der Grundlage des aktuellen Situationsplans verwalten kann. Die Hintergrunddaten stehen ab der städtischen GDI jederzeit aktuell zur Verfügung und QGIS kann in einem weiteren Bereich innerhalb der Stadt Uster genutzt werden.

Ansprechspartner
Andreas Vonlaufen
Leiter GIS-Kompetenzzentrum Stadt Uster, Vermessung
Oberlandstrasse 78   
Postfach 1442  
8610 Uster

Telefon 044 944 72 66
Uster, 12.16.2016